Gleichgeschlechtliche Paare und CED:

Herausforderungen gemeinsam meistern

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Die Erkrankung CED kann nicht nur Auswirkungen auf deine körperliche und emotionale Gesundheit haben, sondern auch auf dein sexuelles Verlangen und deine Partnerschaft. Obwohl die meisten Betroffenen mit CED körperlich in der Lage sind, intim zu sein, kann der Krankheitsverlauf manchmal Symptome wie Libidoverlust auslösen. Neben der richtigen Behandlung kann eine offene Kommunikation mit deiner Partnerin oder deinem Partner eine gesunde, intime und gedeihende Beziehung verwirklichen.

In der Partnerschaft über CED und sexuelle Unlust sprechen

Eine Herausforderung, der Betroffene einer chronisch-entzündlichen Darmerkrankung meist gegenüberstehen ist sexuelle Unlust. Aufgrund ihrer Erkrankung und der dazugehörigen Entzündung können Betroffene meist nicht so spontan in ihrer sexuellen Aktivität sein wie ihre gesunden Partner oder Partnerinnen. Das setzt viele zusätzlich unter Druck und kann sexuelle Unlust verstärken. Kennst du das auch? CED kann mehr Planung und Kommunikation vor dem Geschlechtsverkehr erfordern. Das Gespräch über sexuelle Unlust mit deiner Partnerin oder deinem Partner kann sich herausfordernd anfühlen, aber es kann euch beiden helfen, euch wohler zu fühlen. Wenn du nicht weißt, wie du dieses Gespräch einleiten sollst, nutze etwas, das du als Gesprächsstarter verwenden kannst, wie einen Artikel, oder ein Buch. Denke daran, obwohl es wichtig ist, einen offenen Umgang in deiner Partnerschaft zu haben, wenn es um deine CED geht, entscheidest du selbst, was du teilen möchtest.

Symptom Lustlosigkeit: gemeinsam durch aktive Krankheitsphasen

Betroffene von CED haben oft Schwierigkeiten beim Stuhlgang, was zu Analfissuren oder kleinen Rissen im Anus und der umgebenden Haut führen kann. Dies erhöht das Risiko einer Übertragung von Geschlechtskrankheiten während der analen Penetration sowohl für Männer als auch für Frauen. Bei Analsex sollten Patienten mit CED – oder auch Patientinnen, die mit Sextoys experimentieren wollen –, die sich gerade in Remission befinden, daher die gleichen Vorsichtsmaßnahmen beachten, wie bei jeder Art von Geschlechtsverkehr auch. Wenn du gerade einen Schub (aktive Krankheitsphase) durchlebst und beispielsweise Symptome wie blutigen Durchfall hast, oder derzeit mit rektalen Therapien (wie ein Einlauf oder Zäpfchen) behandelt wirst, solltest du Analverkehr vorübergehend vermeiden.

Aufgrund deiner Erkrankung kann es also Momente geben, in denen du nicht in der Lage bist, sexuell aktiv zu sein und in denen du dich in deiner eigenen Haut unwohl fühlst. Das ist völlig normal! Es ist wichtig, sich in diesen Momenten etwas Zeit zu nehmen, um nachzudenken und zu entscheiden, welche (sexuellen) Aktivitäten für dich in Frage kommen und mit welchen du dich wohlfühlst. In dieser Zeit ist es wichtig, dass beide Parteien Verständnis zeigen und aufeinander Rücksicht nehmen. Auch hier ist ein offenes Gespräch der richtige Weg: Es kann Stress reduzieren, Vertrauen aufbauen und deinem Partner oder deiner Partnerin helfen, deine Bedürfnisse zu verstehen und besser zu erfüllen. Gut zu wissen: Meistens ist der Libidoverlust nur vorübergehend. 

Fazit:

Eine liebevolle gleichgeschlechtliche Partnerschaft und ein aktives Sexualleben mit chronisch-entzündlicher Darmerkrankung sind ohne Frage möglich. Auch wenn deine Entzündung oder Symptome wie Schmerzen und akuter Durchfall deine Lustlosigkeit manchmal steigern können, sollte das teilweise fehlende sexuelle Verlangen kein Tabuthema in deiner Partnerschaft sein. Lass dich nicht von deiner Erkrankung einschränken.

Dein Care+ Team

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