Die Diagnose einer chronisch-entzündlichen Hauterkrankung kann das Leben von Betroffenen stark verändern. Doch auch das direkte Umfeld leidet mit: Auch Angehörige müssen erst einmal lernen, den gemeinsamen Alltag und die Erkrankung unter einen Hut zu bringen. Für die betroffene Person da zu sein und sie in allen Lebenslagen zu unterstützen, kann auf lange Sicht an den Kräften zehren – körperlich, aber auch mental. Für Sie als Angehörige oder Angehöriger ist es daher umso wichtiger, stets auch die eigene Gesundheit im Auge zu behalten.
Das Leben mit Plaque-Psoriasis oder Acne inversa hält einige Herausforderungen bereit. Wenn die Haut juckt, die Gelenke schmerzen und Patient*innen sich müde und erschöpft fühlen, berührt das verständlicherweise auch deren Angehörige: Als Betroffene oder Betroffener in der zweiten Reihe steht bestimmt auch Ihr Leben manchmal kopf.
Insbesondere innerhalb der Familie kann es nötig sein, den gemeinsamen Alltag umzustrukturieren. Hierzu gehört gegebenenfalls auch, dass Sie Aufgaben übernehmen oder umverteilen oder Ihre Hobbies und Freizeitaktivitäten anpassen. Indem Sie bei Bedarf einkaufen, den Haushalt zeitweise allein erledigen oder öfter auf die Kinder aufpassen, nehmen Sie Ihrem Gegenüber bereits eine große Last von den Schultern.
Wichtig ist, dass Sie Ihrer Partnerin oder Ihrem Partner auch dann Rückhalt geben, wenn es einmal nicht so gut läuft. Führt die chronisch-entzündliche Erkrankung zu starken Symptomen, wirkt sich dies unter Umständen auf die Arbeitsfähigkeit der Patient*innen aus – zur eigentlichen Erkrankung können dann schnell finanzielle Sorgen hinzukommen. Versuchen Sie, Ihrem Gegenüber Mut zu machen. Dank moderner Therapien können die meisten Betroffenen ihre Arbeit auch mit Erkrankung gut meistern.
Als Angehörige oder Angehöriger sind Sie eine wichtige Stütze. Doch von Zeit zu Zeit fühlen Sie sich vielleicht auch selbst hilflos, erschöpft oder überfordert – und brauchen ebenso Unterstützung. Sprechen Sie mit Ihrer Partnerin oder Ihrem Partner darüber, was Sie leisten können und wo Ihre Grenzen liegen. Wenn alle Parteien offen und ehrlich miteinander kommunizieren, steht einem harmonischen Miteinander nichts im Wege
Die eigenen Lebensgewohnheiten von heute auf morgen umzustellen, fällt alles andere als leicht. Angehörige nehmen eine wichtige Rolle ein, wenn es darum geht, Patient*innen mit chronisch-entzündlicher Hauterkrankung in ihrem neuen Alltag zu ermutigen. Was viele nicht wissen: Oft reichen schon kleine Maßnahmen aus, um der betroffenen Person zu einem gegebenenfalls gesünderen Lebensstil zu verhelfen.
Ob Yoga, Radfahren, Wandern oder Inline-Skating: Als Angehörige oder Angehöriger sollten Sie Ihre Partnerin oder Ihren Partner immer wieder motivieren, aktiv zu sein. Suchen Sie Aktivitäten aus, mit denen Sie sich beide wohlfühlen und die sich gut in den gemeinsamen Alltag integrieren lassen. Machen Sie sich bewusst: Jeder Schritt zählt! Schon ein täglicher halbstündiger Spaziergang kann sich positiv auf Körper, Geist und Seele auswirken.
Nicht nur Sport, sondern auch die Ernährung kann die Symptome einer chronisch-entzündlichen Hauterkrankung beeinflussen. Gerade Essensgewohnheiten lassen sich jedoch nicht immer so einfach ändern. Zeigen Sie Ihrer Partnerin oder Ihrem Partner, dass Sie an einem Strang ziehen und passen Sie wenn möglich auch Ihre eigene Ernährung ein Stück weit an – eine gemeinsame Umstellung geht oft leichter von der Hand. Allgemeine Tipps zur Ernährung und zu Lebensmitteln sowie geeignete Rezepte finden Sie hier.
Auch wenn so manche Veränderung schwerfällt: Von einer gesünderen Lebensweise mit regelmäßigem Sport und einer ausgewogenen Ernährung profitieren auch Sie als Angehörige oder Angehöriger. Dies bedeutet nicht, dass Sie sich für Ihre Partnerin oder Ihren Partner verbiegen sollen. Vielmehr können Sie zusammen Kompromisse schließen, mit denen Sie sich beide wohlfühlen. Gemeinsam leben heißt immer auch, den anderen leben zu lassen.
Einen geliebten Menschen mit chronisch-entzündlicher Hauterkrankung im Alltag zu begleiten, kann auf Dauer ganz schön an den Kräften zehren. Als Angehörige oder Angehöriger wollen Sie für Ihre Partnerin oder Ihren Partner da sein – manchmal selbst dann noch, wenn Ihre eigenen Akkus längst leer sind.
Doch damit das gemeinsame Zusammenleben dauerhaft gut funktioniert, ist es wichtig, Ihr eigenes Wohlbefinden stets voranzustellen. Dazu gehört unter Umständen auch, von gewissen Aufgaben Abstand zu nehmen und, falls nötig, auch einmal „Nein“ zu sagen – etwa, wenn die Last für Sie zu groß wird.
Indem Sie auf Ihre Gesundheit achten und die eigenen Grenzen respektieren, können Sie einer seelischen und körperlichen Überlastung vorbeugen. Machen Sie sich unbedingt bewusst: Nur wenn es Ihnen selbst gut geht, sind Sie auch in der Lage, anderen zu helfen.
Um den Herausforderungen und Aufgaben gewachsen zu sein, ist es für Angehörige wichtig, stets auch die eigene Gesundheit im Blick zu behalten. Horchen Sie tief in sich hinein und fragen Sie sich, ob es Ihnen gut geht, ob Ihnen gegebenenfalls etwas im Leben fehlt oder es etwas gibt, was Sie ändern möchten oder müssten.
Haben Sie das Gefühl, dass Sie gestresst, überfordert oder allgemein erschöpft sind, ist es höchste Zeit, etwas zu unternehmen. Um Ihre Balance wiederzugewinnen, kann es schon reichen, sich mehr Ruhe zu gönnen. Stellen Sie Ihre Aufgaben und Verpflichtungen soweit möglich erst einmal hintenan und kümmern Sie sich um sich selbst.
Was genau Ihnen guttut, wissen Sie selbst am besten – vielleicht hilft Ihnen ein spontaner Wochenendtrip, um den Kopf wieder freizubekommen. Oder aber ein Treffen mit Freund*innen und Bekannten ist das, was Ihnen seit langer Zeit am meisten fehlt. Auch ein Spaziergang, ein Kinoabend, ein Besuch im Fitnessstudio oder eine Yoga-Stunde können helfen, den Stresspegel wieder zu senken.
Ratsam ist, sich auch mit anderen Angehörigen aus dem Familien- oder Freundeskreis auszutauschen. Ein gutes Gespräch wirkt wie Balsam für die Seele und kann Sorgen und Ängste abbauen. Auch Selbsthilfegruppen oder professionelle Unterstützung durch eine Therapeutin oder einen Therapeuten können Ihnen helfen, Ihre Kräfte zu mobilisieren.
Erhält ein Kind die Diagnose Psoriasis, sind Eltern in besonderem Maße betroffen: Neben den typischen Aufgaben des Elternseins kommen nun zusätzliche Herausforderungen durch die Erkrankung hinzu.
Als Mutter oder Vater wollen Sie Ihr Kind in allen Lebensbereichen unterstützen – sei es in der Schule, bei Hobbys und Interessen oder im Umgang mit der Erkrankung selbst. Auch Besuche bei Ärzt*innen und die Therapie wollen bestmöglich in den kindlichen Alltag integriert werden. Das oft turbulente Familienleben und die chronische Erkrankung unter einen Hut zu bekommen, kann auf Dauer viel Kraft kosten.
Um die eigenen Energiespeicher wieder zu füllen, kann es hilfreich sein, sich mit anderen betroffenen Eltern auszutauschen und zu vernetzen. Unterstützung und Hilfe bietet darüber hinaus der Deutsche Psoriasis Bund: Im Rahmen des Kinder-Eltern-Seminars erhalten Sie, Ihr betroffenes Kind wie auch Geschwisterkinder die Möglichkeit, gemeinsam mit Ärzt*innen und Psycholog*innen über Ihre Alltagsbelastungen zu sprechen. Weiterführende Informationen und eine Übersicht zu aktuellen Terminen finden Sie hier.
Erfahrungen, Tipps, Sorgen – Selbsthilfegruppen geben Eltern die Möglichkeit, in einem geschützten Rahmen über ihre Gefühle und Gedanken zu sprechen.
Ist auch Ihr Kind erkrankt und fühlen Sie sich mit der Situation überfordert oder allein gelassen, kann Ihnen der Austausch mit anderen betroffenen Eltern neue Zuversicht geben. Statt sich weiter einsam zu fühlen, knüpfen Sie Kontakte und gehen vielleicht auch Freundschaften mit anderen Angehörigen ein, Sie lernen andere Herangehensweisen im Umgang mit der Erkrankung kennen und gewinnen damit bestenfalls auch neue Perspektiven für sich selbst.
Erhält das eigene Kind die Diagnose Psoriasis, steht das Familienleben erst einmal kopf. Als Mutter oder Vater versuchen Sie, bestmöglich für Ihr Kind und seine Bedürfnisse da zu sein. Haben Sie weitere Kinder, kann es jedoch schnell passieren, dass diese im oft hektischen Alltag zu kurz kommen – und als sogenannte Schattenkinder immer mehr in den Schatten ihres kranken Bruders oder ihrer kranken Schwester treten.
Damit Ihre Tochter oder Ihr Sohn nachvollziehen kann, warum das Geschwisterkind oft im Mittelpunkt steht, ist es ratsam, ein offenes Gespräch zu führen. So können Sie Ihrem gesunden Kind möglicherweise Sorgen und Ängste nehmen, mehr über seine Wünsche erfahren und Fragen klären. Hilfreich ist es, wenn auch gesunde Geschwister gut über das Krankheitsbild informiert sind. Indem Sie auf einfache Weise erklären, was Psoriasis ist und was diese Erkrankung mit dem Bruder oder der Schwester macht, können Sie für ein besseres Verständnis für die Bedürfnisse des anderen sorgen.
Um zu verhindern, dass sich Ihr gesundes Kind zurückgestellt fühlt, zeigen Sie ihm oder ihr Ihre Liebe und Zuneigung möglichst in Worten und Taten. Machen Sie deutlich, dass Sie Ihre Tochter oder Ihren Sohn genauso lieb haben wie den kranken Bruder oder die kranke Schwester. Widmen Sie Ihre Aufmerksamkeit von Zeit zu Zeit allein Ihrem gesunden Kind – beispielsweise durch einen gemeinsamen Spaziergang, einen Spieleabend zu zweit oder einen Besuch im Schwimmbad.
Stellen Sie fest, dass sich Ihre Tochter oder Ihr Sohn auffällig verhält, aggressiv, launisch oder sehr still ist oder dass plötzlich Probleme in der Schule auftreten, ist es unter Umständen sinnvoll, auf professionelle therapeutische Hilfe zurückzugreifen. Weiterführende Informationen für Eltern, betroffene Kinder und ihre Geschwister erhalten Sie darüber hinaus auf Pso-kids.de und auf der Website des Deutschen Psoriasis-Bundes.
Als Angehörige oder Angehöriger eines chronisch-kranken Menschen sind Sie es vielleicht gewöhnt, die starke Schulter zu sein. Sicherlich geht die Erkrankung aber auch an Ihnen nicht spurlos vorbei. Wenn Sie das Gefühl haben, selbst Hilfe und Unterstützung zu brauchen, können Sie sich an folgende Anlaufstellen wenden:
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