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Neu erkrankt? Was nun?

Diagnose chronisch-entzündliche Darmerkrankung (CED)

Was nun?

Eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung (CED) kann Ihr Leben auf den Kopf und Sie vor neue Herausforderungen stellen. Sich an diese Umstände zu gewöhnen, ist meist ein längerer Prozess. Doch die Diagnose legt auch die Basis dafür, die Erkrankung gut in den Griff zu bekommen.

Bestimmt gehen Ihnen jetzt viele Fragen durch den Kopf: Was ist das eigentlich für eine Erkrankung? Wie ändern sich jetzt meine Lebenspläne mit einer Erkrankung, die nicht heilbar ist? Wer kann mir Tipps für meine Therapie geben und wo finde ich praktische Unterstützung für meinen Alltag?

In dieser Situation finden sich alle Neuerkrankten wieder. Und jeder braucht eine Weile, um sich neu zu sortieren – nehmen Sie sich diese wichtige Zeit. Doch vielleicht hat Sie die Diagnose sogar ein wenig erleichtert: Endlich ist der Grund für Ihre Beschwerden klar und Sie können gemeinsam mit Ihrem Arzt gezielt dagegen angehen. Jedenfalls berichten viele Betroffene, dass der Alltag durch ein besseres Verständnis der Erkrankung leichter handhabbar wird.

Wissen hilft

Ihr Gastroenterologe hat Ihnen sicher bereits erklärt, was eine CED ist. Bauchschmerzen, Blähungen, Durchfall – was die CED Morbus Crohn und Colitis ulcerosa noch ausmachen und wie sie in der Regel verlaufen, können Sie jederzeit in Ruhe in der Rubrik Therapiegebiet nachlesen.

Ihre Therapie

Dank moderner und innovativer Therapiemöglichkeiten sind schwere Verläufe und Komplikationen heute selten geworden. Je früher und konsequenter die Erkrankung behandelt wird, umso besser stehen die Chancen, dass Sie als Betroffener Ihr Leben weitestgehend aktiv und ohne große Einschränkungen genießen können.

Akut- und Basistherapie sind die beiden Komponenten Ihres Behandlungsplans

In einer Schubphase können entzündungshemmende Medikamente wie Mesalazin (5-Aminosylicylsäure) und Kortisonpräparate Entzündungen lindern und damit auch die Schmerzen abklingen lassen. Auch die Verdauungstätigkeit kann sich dann wieder normalisieren.

Eine Ernährungstherapie kann während eines Schubs Ihr Verdauungssystem entlasten und Untergewicht sowie Mangelernährung vorbeugen. Je nach Schwere des Schubs, erhalten Sie bei Bedarf Trinknahrung beziehungsweise Nahrung über eine Dünndarm- oder Magensonde. Ist der Verdauungstrakt stark entzündet, besteht auch die Möglichkeit, Nährstoffe intravenös über eine Infusion zu erhalten.

Auch wenn Akutmaßnahmen Ihre Beschwerden gut lindern: Das wichtigste Ziel Ihrer Behandlung ist es, erneuten Schüben und somit auch Komplikationen oder bleibenden Schäden vorzubeugen. Welche Medikamente Ihr Arzt Ihnen für Ihre Basistherapie verordnet, hängt von Ihrer genauen Diagnose, der Krankheitsdauer, dem Stadium und dem Grad der Entzündungsaktivität sowie von eventuellen Begleiterkrankungen ab. Zu der neuen Generation von Basismedikamenten gehören sogenannte Biologika. Sie dämpfen gezielt die Aktivität bestimmter Entzündungsbotenstoffe oder entzündungsfördernder Zellen des Immunsystems.

Wichtig zu wissen

Jetzt ist Geduld angesagt! Bis Ihr Medikament die überschießende Aktivität Ihres Immunsystems dauerhaft senkt und Sie eine positive Wirkung spüren, kann es schon mal ein paar Wochen dauern. Wenden Sie Ihre Präparate daher genau wie verordnet an, nur so kann Ihr Medikament Ihre Beschwerden langfristig lindern.

Wenn Sie Fragen oder Bedenken zu Ihrem Präparat haben, setzen Sie Ihr Medikament keinesfalls eigenmächtig ab, sondern wenden Sie sich unbedingt an Ihren Arzt. Gemeinsam können Sie eine Lösung finden und Ihre Therapie bei Bedarf so anpassen, dass Sie sich damit wieder wohlfühlen.

Ihr persönliches Unterstützungsnetzwerk

Die Experten an Ihrer Seite:

  • Ihr Hausarzt bleibt Ihr erster Ansprechpartner in allen Gesundheitsfragen.
  • Ihr Gastroenterologe ist Ihr Spezialist mit viel Erfahrung in der Diagnose und Therapie von Erkrankungen des Verdauungsapparates.
  • Bei Bedarf wird Ihr behandelnder Arzt Sie zu einem weiteren Facharzt überweisen, um eventuelle Begleit- oder Folgeerkrankungen zu behandeln.
  • Ein Ernährungsberater kann Ihnen Tipps zu einer magen- und darmschonenden Ernährung geben und Ihnen zeigen, wie Sie einer Mangel- und Unterernährung entge­genwirken können.
  • Fühlen Sie sich durch Ihre Darm-Erkrankung belastet, kann eine Psychotherapie dazu beitragen, dass Sie Ihr inneres Gleichgewicht und Ihre Lebensfreude wiederfinden.

Tipp:

Mit der Arztsuche des Kompetenznetz Darmerkrankungen können Sie bequem online nach Gastroenterologen in Ihrer Nähe suchen.

Den Alltag meistern: mit Partner, Familie und Freunden

Das Leben mit einer CED kann manchmal sehr herausfordernd sein. Partner, Familie und Freunde wollen Ihnen sicher gern helfen. Trotzdem möchte kaum jemand ständig über seine Erkrankung reden und andere damit belasten. Auch Menschen in Ihrem Umfeld trauen sich vielleicht aus Unsicherheit nicht, Ihnen zu helfen. Andere dagegen versuchen möglicherweise, gleich Ihr komplettes Leben zu managen. Sprechen Sie gemeinsam mit Ihrer Familie und guten Freunden über die Veränderungen, die Ihre Erkrankung mit sich bringt. So finden Sie gemeinsam Lösungen, die für beide Seiten hilfreich sind.

Wer vorausplant, kann auch mal spontan sein!

Wie finde ich bei Bedarf schnell die nächste Toilette und was darf ich jetzt noch essen? Welcher Sport ist gut für mich und was wird nun eigentlich mit CED und der Sexualität? Mit Fragen wie diesen sind Sie nicht allein. Für fast jedes Problem gibt es bewährte und oft auch überraschend pragmatische Lösungen. Mit einer Toilettenfinder App zum Beispiel können Sie sich wieder ganz entspannt auch in unbekanntes Terrain wagen. Mehr Tipps, wie Sie den Alltag mit einer CED meistern können, finden Sie unter Mein Leben.

Nützliches

Holen Sie sich digitale Unterstützung für Ihren Alltag: Apps erinnern Sie an Ihre Medikamenteneinnahme, dokumentieren Ihren Erkrankungsverlauf oder geben Ihnen regelmäßig Entspannungstipps. Detaillierte Informationen finden Sie im Bereich Apps.

Die folgenden Organisationen bieten vertrauenswürdige Informationen und praktische Hilfen rund um das Leben mit einer rheumatischen Erkrankung:

Deutsche Morbus Crohn/Colitis ulcerosa Vereinigung DCCV e.V.
Inselstraße 1 | 10179 Berlin
www.dccv.de
www.dccv.de/die-dccv/selbsthilfegruppen/

Deutsche ILCO e.V. Bundesverband
Thomas-Mann-Straße 40 | 53111 Bonn
www.ilco.de

Kompetenznetz Darmerkrankungen e.V.
Hopfenstraße 60 | 24103 Kiel
www.kompetenznetz-darmerkrankungen.de

Gastro Liga e.V.
Deutsche Gesellschaft zur Bekämpfung der Krankheiten von Magen, Darm und Leber sowie von Störungen des Stoffwechsels und der Ernährung
Friedrich-List-Straße 13 | 35398 Gießen
www.gastro-liga.de/

 

Lust auf leckere Rezepte? Hier finden Sie Gerichte zum Genießen.

Verreisen mit einer chronischen Darm-Erkrankung? Darauf sollten Sie achten.

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