Am Strand entspannen, fremde Kulturen entdecken oder einfach nur dem Alltag entfliehen: Reisen tut Körper und Seele gut. Ist auch Ihr Fernweh groß? Dann ist jetzt die richtige Zeit, um Ihre nächsten Urlaubspläne zu schmieden.
Auch mit einer rheumatischen Erkrankung können Sie unbeschwert reisen. Wichtig dafür ist, dass Sie Fragen zu Ihrer Erkrankung und Therapie bereits im Vorfeld klären. Mit den folgenden Tipps schaffen Sie die besten Voraussetzungen für Ihre nächste Reise.
Ob exotische Länder, Berge oder Strand: Folgen Sie bei Ihren Urlaubsplänen Ihren persönlichen Wünschen. Denken Sie dabei auch an die klimatischen Bedingungen vor Ort. Denn das Klima in anderen Regionen kann sich sehr unterschiedlich auf Ihre Erkrankung auswirken und hat im besten Fall einen positiven Einfluss auf Ihre Beschwerden.
Günstige Bedingungen suchen: Viele Menschen mit Rheuma fühlen sich in Reisegebieten mit stabiler Wetterlage und einem warmen und trockenen Klima wohl. Besonders im Herbst, wenn es bei uns immer kälter und nasser wird, kann sich ein Urlaub am Mittelmeer oder auf den Kanaren günstig auf Ihre Beweglichkeit auswirken. Im Frühling und im Sommer sind auch Mittel- und Hochgebirge empfehlenswert.
Eher ungünstig sind hingegen extreme Hitze und Kälte, wechselhaftes Wetter sowie schwülwarmes bis tropisches Klima Diese können sich negativ auf rheumatische Beschwerden auswirken. Auch das Reizklima an Küsten ist nicht für jeden Rheumatiker geeignet.
Planen Sie auch die Hin- und Rückfahrt möglichst genau. So können Sie sich bereits vor der Ankunft zurücklehnen und sich entspannt auf Ihren Urlaub freuen. Unterwegs können Sie Ihren Gelenken mit ausreichend Platz sowie regelmäßiger Bewegung etwas Gutes tun:
Reise-Checklisten: Denken Sie an alle wichtigen Unterlagen für Ihre Reise – unsere Checkliste für Reisedokumente hilft Ihnen dabei.
Ihr Arzt wird Sie ausführlich dazu beraten, wie Sie Ihre Therapie im Urlaub am besten fortführen und Ihnen die erforderliche Menge an Medikamenten verschreiben. Für Flug- sowie Auslandsreisen muss Ihnen Ihr Arzt zudem bescheinigen, dass Sie Medikamente und Applikationshilfen für den Eigenbedarf mit sich führen müssen. Eine Zoll- und Reisebescheinigung für Ihr Medikament finden Sie unter ,,Mein Produkt“.
Reise-Checklisten: Fieberthermometer, Pflaster, Mückenspray – mit dieser Checkliste für die Reiseapotheke haben Sie auf Reisen alles Wichtige dabei.
Medikamente richtig transportieren und lagern
Bei Flugreisen gehören Medikamente grundsätzlich ins Handgepäck. Denn im Gepäckraum eines Flugzeugs herrschen oft eisige Temperaturen. Informieren Sie sich rechtzeitig über die Bestimmungen der Fluglinie sowie die Zollvorschriften für die Einreise. Sichern Sie sich im Vorfeld ab, dass Sie Ihre Kühlbox im Handgepäck mitführen dürfen und denken Sie an den Patientenpass und die Reisebescheinigung. Bei Schiffsreisen sollten Sie sich vorher beim Betreiber informieren, ob Sie eine Möglichkeit haben, die Medikamente an Bord zu kühlen. Manchmal ist es beispielsweise möglich, sie im Kühlschrank des Bordhospitals zu lagern.
Transportieren Sie im Urlaub Medikamente, die Sie kühlen müssen? Fragen Sie bei der Buchung einer Unterkunft, ob sich ein Kühlschrank im Zimmer befindet. Dies ist zum Beispiel in einem Hostel, auf Kreuzfahrtschiffen oder auch in Zimmern einer Reha-Klinik häufig nicht der Fall. Möchten Sie Ihre Medikamente in der Minibar Ihres Hotelzimmers lagern? Beachten Sie, dass in einigen Hotels der Zimmerschlüssel bzw. die Chipkarte die Stromversorgung regelt. Verlassen Sie das Zimmer, schaltet sich auch die Minibar eventuell aus. Erkundigen Sie sich bereits bei der Hotelbuchung nach den jeweiligen Gegebenheiten.
Medikamenteneinnahme und Zeitverschiebung: Bei kortisonfreien Entzündungshemmern (NSAR) und Schmerzmitteln kann es wichtig sein, einen konstanten Zeitabstand bei der Einnahme einzuhalten, zum Beispiel immer 24 Stunden. Andere Medikamente, wie etwa Kortison, müssen zu einer bestimmten Tageszeit eingenommen werden, da Ihr Biorhythmus eine Rolle spielt. Bei einer Infusionstherapie wiederum ist es sinnvoll, den Zeitraum für Reisen zwischen die Infusionen zu legen. Besprechen Sie mit Ihrem Arzt, wie Sie Ihre Therapie auch im Urlaub sicher fortführen können.
Unvorhergesehene Ereignisse, wie ein Unfall oder eine Krankheit, passieren auch im Urlaub. Informieren Sie sich daher, ob Ihre Krankenversicherung auch in Ihrem Urlaubsland greift. Wichtig: Klären Sie unbedingt, ob auch Behandlungen abgedeckt sind, die mit Ihrer rheumatischen Erkrankung zusammenhängen.
Oft ist eine ärztliche Bescheinigung sinnvoll: Darin attestiert Ihr Arzt, dass Ihr aktueller Gesundheitszustand die Reise zulässt und während der Reise nicht mit einer Verschlechterung zu rechnen ist.
Eine zusätzliche Reisekrankenversicherung kann sinnvoll sein, um zum Beispiel höhere Behandlungskosten im Ausland oder einen medizinisch notwendigen Rücktransport abzudecken. Können Sie Ihre geplante Reise nicht antreten oder müssen Sie sie unterwegs abbrechen, kann eine Reiserücktritt- bzw. Reiseabbruchversicherung für die entstandenen Kosten aufkommen. Möchten Sie sich für diese Fälle absichern, prüfen Sie die verschiedenen Angebote genau. Klären Sie vor allem, ob die Versicherungen auch greifen, wenn Sie wegen Ihrer rheumatischen Erkrankung nicht verreisen können bzw. Ihre Reise abbrechen müssen.
Besprechen Sie mit Ihrem Arzt, wie Sie sich bei einem Notfall auf Reisen am besten verhalten. Fragen Sie ihn, wann und wie Sie ihn bei Bedarf kontaktieren können. Erkundigen Sie sich außerdem nach der Situation vor Ort: Wo befindet sich das nächste Krankenhaus? An welchen Arzt können Sie sich im Notfall wenden?
Perfekt für Reisen und Auslandsaufenthalte: Der Ausweis ist in neun Sprachen verfasst. In ihn können alle relevanten medizinischen Informationen eingetragen werden, zum Beispiel Ihre Erkrankung und die Dosierungen Ihrer Medikamente. Er ist im Buchhandel und in vielen Apotheken für ca. 3 Euro erhältlich.
Notfall-Vokabeln: Müssen Sie im Ausland unerwartet zum Arzt, können Ihnen diese Vokabeln im Gespräch nützlich sein.
Ein strahlend blauer Himmel und warme Sonnenstrahlen auf der Haut – das ist Urlaubs-Feeling pur. Achten Sie dabei stets auf einen maßvollen Umgang mit der Sonne sowie ausreichend Schutz. Denn ein Sonnenbrand kann die Haut stark schädigen. Zudem können Sonne und hohe Temperaturen Ihren Kreislauf belasten. Bevorzugen Sie daher Schatten, gönnen Sie sich Pausen und trinken Sie ausreichend Wasser.
Immunsuppressive und entzündungshemmende Medikamente können die Lichtempfindlichkeit jedoch erhöhen. Dann reagiert Ihre Haut sensibel auf Sonne und schnell entstehen unerwünschte Rötungen, Ausschlag oder Juckreiz. Fragen Sie Ihren Arzt, ob dies bei Ihren Medikamenten der Fall ist und welchen Schutz er Ihnen empfiehlt.
Sie wollen neue Erfahrungen sammeln und in andere Kulturen eintauchen? Ein Studium oder Arbeitsaufenthalt im Ausland ist dafür eine tolle Möglichkeit und auch mit einer rheumatischen Erkrankung gut machbar! Entscheidend ist eine vorausschauende Planung.
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