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Wenn die Seele Hilfe braucht

Chronisch-entzündliche Hauterkrankungen fordern häufig auch die Psyche Betroffener heraus. Durch die Mythen und Vorurteile, die noch immer mit Hautkrankheiten verbunden sind, fühlen sich Menschen mit Psoriasis oder Acne inversa oft stigmatisiert. Dabei beeinflusst die Gefühlslage auch die Krankheitsaktivität. Tun Sie Ihrer psychischen Gesundheit etwas Gutes und sorgen Sie damit für ein ganzheitliches Wohlbefinden.Chronisch-entzündliche Hauterkrankungen fordern häufig auch die Psyche Betroffener heraus. Durch die Mythen und Vorurteile, die noch immer mit Hautkrankheiten verbunden sind, fühlen sich Menschen mit Psoriasis oder Acne inversa oft stigmatisiert. Dabei beeinflusst die Gefühlslage auch die Krankheitsaktivität. Tun Sie Ihrer psychischen Gesundheit etwas Gutes und sorgen Sie damit für ein ganzheitliches Wohlbefinden.

Chronisch-entzündliche Hauterkrankungen – Herausforderungen für Ihre Seele

Chronisch-entzündliche Hauterkrankungen, wie Psoriasis oder Acne inversa, können Betroffene psychisch belasten. Neben den körperlichen Symptomen, wie juckenden und schuppenden Hautstellen oder entzündeten Arealen, sind es vor allem die sichtbaren Hautveränderungen, die sich auf die seelische Gesundheit auswirken.

Frau umarmt Man und schaut bedrückt
Frau umarmt Man und schaut bedrückt

Möglicherweise haben auch Sie schon Situationen erlebt, in denen Sie unangenehmen Blicken ausgesetzt waren oder jemand Ihnen eine unsensible Frage gestellt hat. Hautkrankheiten sind noch heute mit Vorurteilen behaftet, die meistens nicht stimmen. Zum Beispiel sind weder Acne inversa noch Psoriasis ansteckend.

Für Ihren Alltag bedeutet das, mit einigen Herausforderungen konfrontiert zu werden. Es ist verständlich, dass Sie sich ab und an zurückziehen oder wütend sind. Achten Sie gut auf sich und geben Sie Ihrem Bedürfnis nach Ruhe und Ausgleich nach. Wichtig ist, dass Sie sich Hilfe holen, wenn Sie die Belastungen allein nicht mehr bewältigen können.  

Welche Krankheitsmythen noch existieren und wie Sie Ihnen selbstbewusst begegnen, können Sie in der Rubrik Mythen und Klischees nachlesen.

Warum die Haut die Seele spiegelt

Vielleicht kennen Sie die Redewendungen „Das geht unter die Haut“ oder „Das ist zum aus der Haut fahren“. Sprüche wie diese weisen darauf hin, dass die Haut und die Gefühlswelt miteinander kommunizieren. Jeder Mensch hat schon einmal erlebt, wie das Gesicht vor Scham errötet oder Gänsehaut entsteht, wenn etwas besonders Schönes passiert. Die Haut spiegelt manche Emotionen wider, da das Nervensystem mit der oberen Hautschicht, dem Ektoderm, eng verbunden ist.

Zusätzlich spielt das Immunsystem eine wichtige Rolle. Ist es geschwächt, wirkt sich dies auf die Entzündungsaktivität im Körper aus. In der Folge treten bei chronisch-entzündlichen Hauterkrankungen vermehrt Abszesse, schuppige Hautareale oder Juckreiz auf. Die sichtbaren und häufig schmerzhaften Veränderungen belasten häufig die psychische Gesundheit von Betroffenen. Daraus resultiert seelischer Stress, der wiederum das Immunsystem beeinträchtigt.  

Zwischen Ihrer Haut und Ihrer Stimmung besteht also eine starke Verbindung, die in beide Richtungen wirkt. Sind Sie ausgeglichen und blicken Ihrem Leben positiv entgegen, hat auch Ihre Haut eine bessere Chance, sich positiv zu entwickeln.

Mehr über die Rolle des Immunsystems können Sie unter Mein Immunsystem nachlesen.

Stress ist nicht gleich Stress …

Mit Stress verbinden die meisten Menschen eine anstrengende Phase. Sind Sie über einen langen Zeitraum überdurchschnittlich belastet, befindet sich Ihr Körper dauerhaft in einer Art Alarmbereitschaft. Ihr Körper signalisiert Ihnen das, indem Sie unsicher sind oder sich den Anforderungen an Sie nicht gewachsen fühlen. Sie erleben negativen Stress, auch Distress genannt, der chronisch werden kann. Mitunter beeinträchtigt er neben Ihrer Psyche auch Ihre körperliche Gesundheit. In dieser Phase kann der Körper nicht entspannen, was die Immunabwehr schwächen und Entzündungsprozesse befeuern kann.

Dabei gibt es auch positiven Stress, den sogenannten Eustress. Empfinden Sie eine Aufgabe als herausfordernd, erkennen aber einen Lösungsweg, kann Eustress Sie befriedigen und Ihnen helfen, die Situation erfolgreich zu meistern. Dabei setzt der Körper viel Energie frei und befähigt Geist und Körper dadurch zu Höchstleistungen.

Lesen Sie in der Kategorie Mein Immunsystem mehr über die körpereigene Abwehr und warum es manchmal aus dem Konzept gerät.  
 

Weniger Beschwerden bedeuten meist auch weniger Stress

Sorgen Sie für Ihre Gesundheit, indem Sie regelmäßig Ihre ärztlichen Kontrolltermine wahrnehmen. Besprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin, wenn sich Ihre Beschwerden verstärken oder Sie Fragen haben. Ist Ihre Therapie optimal eingestellt, kann sich die Entzündungsaktivität im Körper verringern und Ihre Beschwerden können sich reduzieren.

Nehmen Sie daher Ihre Medikamente wie verordnet ein. So tragen Sie selbst dazu bei, dass sich Ihr körperliches Wohlbefinden positiv entwickelt und auch Ihre Seele geschont wird.
 

Achtsamkeit für Körper und Seele

Wenn Sie sich in einer stressigen Phase befinden, kann sich das körperlich und psychisch bemerkbar machen. Ihr Körper zeigt Ihnen, was in ihm passiert, indem er Signale nach außen sendet. Versuchen Sie, auf die folgenden Anzeichen zu achten und nehmen Sie sie ernst, wenn sie auftreten.  

Körperliche Anzeichen

  • Muskuläre Verspannungen
  • Kopfschmerzen oder Migräne
  • Schweißausbrüche
  • Müdigkeit, Schlappheit
  •  Schlafprobleme
  • Verdauungsbeschwerden

Psychische Anzeichen

  • Unsicherheiten, Sorgen, Ängste
  • Unruhe, Nervosität
  • Konzentrationsschwierigkeiten
  • Aggressivität, Gereiztheit
  • Unentschlossenheit
  • Überforderung

Nehmen Sie den Druck raus

Chronische Hauterkrankungen, wie Psoriasis oder Acne inversa, empfinden Betroffene oft als zusätzlichen Stress im Alltag. Die körperlichen Symptome, wie Abszesse oder schuppige Hautstellen, können jucken und schmerzen. Zudem sind sie sichtbar und werden von Betroffenen häufig als stigmatisierend empfunden.

Auch wenn es nicht einfach ist: Befreien Sie sich von dem Druck und bestimmen Sie Ihr Leben selbst. Definieren Sie, wer Sie sind und wie Sie Ihr Leben gestalten möchten. Beziehen Sie Ihre Erkrankung als Teil von sich mit ein und betrachten Sie diese nicht als Feindin.

Dabei kann es helfen, wenn Sie sich bewusst machen, wo Ihre Grenzen liegen. Ist Ihnen der anstehende Besuch im Schwimmbad zu viel? Hören Sie auf Ihre Gefühle und handeln Sie nach Ihren Bedürfnissen. Wenn Sie sich schon im Vorhinein bewusst machen, was Sie belastet, können Sie Stress vorbeugen. So sind Sie ausgeglichener und können auch schwierigen Situationen gelassener entgegentreten.

Möglicherweise befinden Sie sich gerade in einer Phase, die Sie anstrengt. Vielleicht sind Sie unsicher, wie Sie all die Hürden bewältigen sollen. Konzentrieren Sie sich auf die positiven Aspekte Ihres Alltags. Hatten Sie heute ein tolles Gespräch mit einer netten Kollegin oder hat Ihnen auf der Straße eine fremde Person zugelächelt? Gerade die kleinen Momente des Alltags sind häufig Balsam für die Seele. Fokussieren Sie sich auf das, was Ihnen Freude bringt.

Die Broschüre „Seelische Belastungen bei einer chronisch-entzündlichen Hauterkrankung“ enthält weitere Anregungen für Ihre seelische Gesundheit. Das Heft können Sie unter Meine Broschüren bestellen oder downloaden.
 

Mit Kraftgebern raus aus der Stressfalle

Schütteln Sie den Stress des Alltags und der Erkrankung ab. Das ist oft leichter gesagt als getan. Mitunter können belastende Phasen schwer zu bewältigen sein. Für diese Momente gibt es bestimmte Verhaltensweisen und konkrete Strategien, die Sie unterstützen können. Wie Sie sich von dunklen Stimmungen befreien, können Sie erlernen. Stöbern Sie durch die unterschiedlichen Methoden der Krankheitsbewältigung und wählen Sie einen Weg, der zu Ihnen passt. Nehmen Sie Ihr Leben wieder selbst in die Hand.

 
  • Ein Weg, um mit den Reaktionen Ihrer Mitmenschen umzugehen, ist Offenheit. Ein Gespräch mit Ihrer Familie, Ihren Freund*innen und Bekannten über Ihr Krankheitsbild und Situationen, die Sie als herausfordernd erleben, schafft Vertrauen und sensibilisiert für Ihre Erkrankung. Zudem zerstreuen Sie Vorurteile, wenn Sie von Ihren Symptomen berichten und erklären, was sich hinter Ihre Hauterkrankung verbirgt.
  • Um selbstsicher über Ihre Erkrankung zu sprechen, hilft das Wissen über diese. Informieren Sie sich, wie Entzündungsprozesse im Körper mit Ihren Hautveränderungen zusammenhängen und wie Sie auf sie einwirken können. Das schafft Selbstvertrauen und beruhigt in herausfordernden Phasen. Sprechen Sie auch Ihren behandelnden Arzt oder Ihre behandelnde Ärztin an, wenn Sie Fragen haben.
  • Damit Ihre Seele Kraft tanken kann und auch Ihr Körper zur Ruhe kommt, sind Phasen der Entspannung wichtig. Das können Techniken wie Autogenes Training sein oder schonende Sportarten wie Yoga. Auch ein Besuch im Solebad kann Stress vorbeugen und Sie entspannen. Integrieren Sie sie in Ihren Alltag und profitieren Sie langfristig von mehr Gelassenheit.
  • Körperlichem wie seelischem Stress können Sie auch mit Sport positiv entgegenwirken. Laufen Sie doch mal eine schöne Runde durch den Wald. Dabei werden Entspannungshormone ausgeschüttet, die sich positiv auf Ihre Stimmung auswirken können. Fühlen Sie sich leichter, beeinflusst das auch Ihren Krankheitsverlauf positiv.

Krisen können stark machen

Wenn Sie sich hilflos fühlen und nicht wissen, wie Sie aus einer Krise herauskommen, suchen Sie sich Hilfe. Damit zeigen Sie, dass Sie sich und Ihrem Körper gegenüber achtsam sind und Verantwortung zeigen. Krisen können gemeinsam bewältigt werden und Sie stark machen, für alles, was noch vor Ihnen liegt. 

Sprechen Sie Ihren behandelnden Arzt oder Ihre behandelnde Ärztin an und berichten Sie von Ihren Unsicherheiten. Sie können Sie beraten und Ihnen mögliche Hilfsangebote vermitteln.

Eventuell kann Ihnen auch eine Psychotherapie helfen. Das kann eine Einzel- oder eine Gruppentherapie sein. Dort bekommen Sie den Raum, über Ihre Schwierigkeiten mit der Erkrankung zu sprechen und gemeinsam mit Ihrer Therapeutin oder Ihrem Therapeuten an einem passenden Lösungsweg zu arbeiten.

In einer Selbsthilfegruppe ist es der gemeinsame Austausch mit anderen Betroffenen, von dem Sie profitieren können. Indem Sie hören, wie andere Menschen mit einer Hauterkrankung Ihren Alltag bewältigen, haben Sie die Chance, von Ihnen zu lernen. Möglicherweise erhalten Sie den einen oder anderen Tipp, der Ihnen in bestimmten Situationen weiterhilft. Zusätzlich können Sie andere Betroffene mit Ihren Erfahrungen inspirieren und ihnen neue Wege aufzeigen. Die Gemeinschaft stärkt sich gegenseitig und kann sowohl für Sie als auch für Ihre Angehörigen das Leben mit einer chronisch-entzündlichen Hauterkrankung positiv beeinflussen.
 

Wo finde ich Hilfe?

Die folgenden Anlaufstellen bieten weiterführende Informationen, Unterstützungsmöglichkeiten und Selbsthilfegruppen in Ihrer Nähe an:

 
  • Bei der Telefonseelsorge erreichen Sie rund um die Uhr jemanden. Kostenlos und anonym.
    Tel. 0800-1110111 oder 0800-1110222
    www.telefonseelsorge.de 
  • Der psychiatrische Notdienst oder die Notfallambulanz einer Klinik hilft Ihnen weiter, wenn Sie sich in einer akuten Notfallsituation befinden. Wenden Sie sich an den ärztlichen Bereitschaftsdienst. Dort wird Ihnen mitgeteilt, welche Anlaufstelle in Ihrer Nähe liegt.
    Tel. 116117
  • Der Deutsche Psoriasis Bund e. V. bietet Ihnen ein Netzwerk von Selbsthilfegruppen deutschlandweit. Schauen Sie nach einer Gruppe in Ihrer Nähe.
    www.psoriasis-bund.de/selbsthilfe-vor-ort/
  • Die Kampagne „Bitte berühren – gemeinsam aktiv gegen Schuppenflechte“ stellt Menschen mit Psoriasis weiterführende Informationen zu Ihrer Erkrankung zur Verfügung und gibt Tipps und Anregungen für den Alltag mit der Erkrankung. 
    www.psoriasis.bitteberuehren.de
  • Die Nationale Kontakt- und Informationsstelle zur Anregung und Unterstützung von Selbsthilfegruppen bietet eine Datenbank, in der Sie sich nach einer für Sie passenden Selbsthilfegruppe umschauen können.
    www.nakos.de/adressen/datenbanksuche/ 
  • Darüber hinaus finden Sie hier unter Anlaufstellen eine Liste mit allgemeinen und therapiespezifischen Unterstützungsangeboten.

Erfahren Sie, wie Sie mit Entspannung und Bewegung die Hautheilung unterstützen.

Hilfreiche Informationen rund um Themen, die Sie im Alltag bewegen. 

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