Die Berufswahl ist eine wichtige Entscheidung, die Ihr weiteres Leben prägt. Sie selbst gestalten diesen Weg! Folgen Sie Ihren persönlichen Wünschen und legen Sie bereits in Ihrer ersten Ausbildung den Grundstein für ein langes und erfülltes Berufsleben.
Das Wort Beruf kommt von Berufung, denn im besten Fall setzen Sie im Job Ihre persönlichen Stärken ein und verwirklichen sich selbst. Eine erfüllende Tätigkeit macht zudem glücklich und stärkt das Selbstbewusstsein.
Ihre Erkrankung muss Ihren beruflichen Zielen grundsätzlich nicht im Weg stehen. Denn zum einen lassen sich Beschwerden dank moderner Therapien auf ein Minimum reduzieren und zum anderen gibt es viele Möglichkeiten, um den Arbeitsplatz an Ihre persönlichen Bedürfnisse anzupassen. Beruflich stehen Ihnen daher – egal ob mit oder ohne Einschränkungen – zahlreiche Möglichkeiten offen. Außerdem finden Sie viele Ansprechpartner, die Sie mit Rat und Tat auf Ihrem beruflichen Weg begleiten. Dazu zählen zum Beispiel Ihr Arzt sowie das Berufsinformationszentrum der Bundesagentur für Arbeit.
Ob Ihre Erkrankung Sie in Ihrer Berufswahl beeinflusst, hängt wesentlich davon ab, wie stark sie ausgeprägt ist. Denn grundsätzlich sind Sie in der schubfreien Zeit genauso belastbar wie alle anderen Menschen. Und auch während eines Schubs ist das Arbeiten am Schreibtisch, insbesondere im Home Office, meist gut möglich. Allgemein empfehlenswert ist daher ein Arbeitsplatz, von dem aus Sie spontan eine Toilette erreichen können. Sehr schwere körperliche Arbeiten sowie Tätigkeiten, bei denen Sie ununterbrochen anwesend sein müssen, gelten als weniger empfehlenswert.
Berücksichtigen Sie diese Empfehlungen in Ihrer Berufswahl, so kann Ihr zukünftiger Weg unter Umständen einfacher verlaufen. Entscheidend ist jedoch, dass Ihr Beruf Sie langfristig glücklich macht. Welcher Beruf dies ist, können nur Sie selbst entscheiden.
In einigen Fällen kann ein Studium flexiblere Arbeits- und Lernbedingungen bieten als die berufliche Praxis. Dies ist jedoch abhängig vom jeweiligen Fachgebiet sowie den Bedingungen im Ausbildungsbetrieb. Auch eine Ausbildung kann Ihnen optimale Bedingungen für den Berufsalltag bieten und ebenso gute Aufstiegschancen wie ein Studium eröffnen.
Zentraler Ansprechpartner zum Thema Studium ist das Deutsche Studentenwerk: Die zugehörige Informations- und Beratungsstelle Studium und Behinderung, kurz IBS, berät Menschen mit chronischen Erkrankungen zur Studienwahl und möglichen Hilfsangeboten während des Studiums. Auch StudiCED, das Netzwerk für Studierende mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen, hilft weiter. StudiCED wurde von der Deutschen Morbus Crohn/Colitis ulcerosa Vereinigung (DCCV e. V.) ins Leben gerufen und berät zu Themen wie BAföG, Uni-Bewerbung und Härtefallregelungen.
Grundsätzlich brauchen Sie Ihre chronisch-entzündliche Darmerkrankung nicht in Ihre Bewerbungsmappe zu schreiben. Auch im Vorstellungsgespräch müssen Sie Ihre Erkrankung nicht grundsätzlich erwähnen. Anders verhält es sich, wenn Sie Ihre Erkrankung so sehr beeinträchtigt, dass Sie die Job-Anforderungen nicht erfüllen oder Sie sich selbst und/oder andere gefährden. In diesem Fall sind Sie verpflichtet, von Ihrer chronischen Erkrankung zu berichten.
Sie können Ihre Erkrankung im Vorstellungsgespräch natürlich auch aktiv ansprechen. Viele Arbeitgeber schätzen es sehr, wenn ihre Mitarbeiter von Anfang an offen sind. Zudem hilft ein offener Umgang dabei, Lösungen für Ihren Arbeitsalltag zu finden, etwa einen Arbeitsplatz in der Nähe einer Toilette oder die Möglichkeit, bei Bedarf im Home Office zu arbeiten.
Eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung (CED) wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa muss Ihren beruflichen Zielen nicht im Wege stehen. Wirksame Therapien können typische Beschwerden auf ein Minimum reduzieren. Und auch Sie selbst können mit etwas Eigeninitiative Ihre Arbeitsbedingungen so gestalten, dass sie optimal zu Ihren persönlichen Bedürfnissen passen.
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