Arbeit

Ausbildung und Studium mit einer chronisch-entzündlichen Haut-Erkrankung

Gehen Sie Ihren Weg

Die Berufswahl ist eine wichtige Entscheidung, die Ihr weiteres Leben prägt. Lassen Sie sich dabei nicht von Ihrer Haut-Erkrankung einschüchtern, sondern gestalten Sie Ihren beruflichen Weg nach Ihren Wünschen. So können Sie bereits in Ihrer ersten Ausbildung den Grundstein für ein langes und erfülltes Berufsleben legen.

Welcher Beruf passt zu mir?

Das Wort Beruf kommt von Berufung, denn im besten Fall setzen Sie im Job Ihre persönlichen Stärken ein und verwirklichen sich selbst. Eine erfüllende Tätigkeit macht glücklich und stärkt zudem das Selbstbewusstsein. Und wer sich in seinem Beruf wohl fühlt, fühlt sich auch in seinem Körper wohl.

Ihre Erkrankung steht Ihren beruflichen Zielen grundsätzlich nicht im Weg. Denn zum einen lassen sich chronisch-entzündliche Haut-Erkrankungen wie Schuppenflechte (Plaque-Psoriasis) oder Acne inversa heute in der Regel effektiv behandeln. Und zum anderen gibt es den einen richtigen Beruf für Menschen mit Haut-Erkrankungen ohnehin nicht.

Tätigkeiten, bei denen Ihre Haut täglich beansprucht wird, sind sicherlich weniger empfehlenswert. So können etwa Substanzen wie Reinigungs- oder Färbemittel sowie extreme Hitze, Kälte, starkes Schwitzen oder Sonnenbrände Ihre Haut belasten. Häufig lassen sich aber auch Schutzmaßnahmen treffen, um Hautreizungen im Beruf zu reduzieren. Auch von sichtbaren Hautbeschwerden sollten Sie sich nicht ausbremsen lassen. So berichten viele betroffene Berufstätige, dass sie nach einem offenen Gespräch mit Arbeitgeber und Kollegen auf großes Verständnis und viel Rückhalt gestoßen sind.

Tipps zur Berufs- und Studienwahl

Egal ob mit oder ohne Beschwerden: Beruflich stehen Ihnen heute alle Möglichkeiten offen. Zudem finden Sie viele Ansprechpartner, die Sie mit Rat und Tat auf Ihrem beruflichen Weg begleiten. Nutzen Sie die folgenden Tipps, um optimal vorbereitet ins Berufsleben oder ins Studium zu starten.

  • Anfangen:
    Planen Sie Ihre Ausbildung oder Ihr Studium bereits ein bis zwei Jahre vor Ihrem Schulabschluss. Erkundigen Sie sich rechtzeitig, welchen Schulabschluss bzw. welchen Notendurchschnitt Sie für Ihren Wunschberuf oder Ihr Wunschstudium benötigen.
  • Selbstreflexion:
    Notieren Sie, was Sie gut können und was Ihnen Spaß macht. Welches sind zum Beispiel Ihre Lieblingsfächer und warum? Welchen Hobbys gehen Sie nach? Fragen Sie auch Ihre Familie und Ihre Freunde, welche besonderen Fähigkeiten sie Ihnen zuschreiben.
  • Informieren:
    Sie kennen jemanden, der einen interessanten Beruf ausübt? Interviewen Sie ihn und erfahren Sie mehr über seinen Arbeitsalltag.
  • Ausprobieren:
    Während der Schulzeit können Sie in Praktika ausprobieren, ob Ihnen ein bestimmter Job liegt. Nutzen Sie diese Möglichkeit, zum Beispiel auch während der Schulferien.
  • Berufsberatung:
    Gibt es einen Berufs- und Studienkoordinator in Ihrer Schule? Wenn ja, vereinbaren Sie gleich einen Termin. Besuchen Sie auch das Berufsinformationszentrum der Bundesagentur für Arbeit. Es informiert über Berufsfelder und bietet Berufswahltests, die sich an Ihren persönlichen Interessen und Fähigkeiten orientieren.
  • Studienberatung:
    Zentraler Ansprechpartner zum Thema Studium ist das Deutsche Studentenwerk. Die zugehörige Informations- und Beratungsstelle Studium und Behinderung, kurz IBS, bietet darüber hinaus eine spezielle Beratung für Menschen mit chronischen Erkrankungen.
  • Reha-Beratung:
    Schränkt Sie Ihre Erkrankung im Alltag ein? Dann sprechen Sie mit einem Reha-Berater der Agentur für Arbeit. Er hilft Ihnen bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz und informiert Sie über weitere Förder- und Unterstützungsangebote.
  • Arztgespräch:
    Sprechen Sie auch mit Ihrem Arzt über Ihre Berufswünsche und überlegen Sie gemeinsam, wie gut sich diese mit Ihrer Erkrankung vereinbaren lassen.

Muss ich meine Erkrankung im Bewerbungsprozess angeben?

Nein, grundsätzlich müssen Sie eine chronische Erkrankung weder in Ihrer Bewerbungsmappe noch im Vorstellungsgespräch angeben. Anders verhält es sich, wenn Sie durch die Erkrankung so sehr beeinträchtigt sind, dass Sie die Job-Anforderungen nicht erfüllen oder sich und/oder andere gefährden. In diesem Fall sind Sie verpflichtet, von Ihrer chronischen Erkrankung zu berichten.

Mut und Offenheit zahlen sich meist aus.

Sie können Ihre Erkrankung im Vorstellungsgespräch natürlich auch aktiv ansprechen. Gerade bei sichtbaren Hautbeschwerden ist dies empfehlenswert. Erklären Sie, dass Ihre Erkrankung nicht ansteckend ist und Sie in der Regel in Ihrer Leistungsfähigkeit nicht einschränkt. Aber auch ohne Hautsymptome kann ein offenes Gespräch sinnvoll sein. Viele Arbeitgeber schätzen es sehr, wenn Ihre Mitarbeiter von Anfang an offen sind. Zudem können Krankheitsbewältigung und erfolgreiches Therapiemanagement sogar als Charakterstärke ausgelegt werden.

 

Hilfreiche Maßnahmen und Lösungen

Dank vielfältiger Therapiemöglichkeiten lassen sich die Beschwerden einer chronisch-entzündlichen Haut-Erkrankung heute effektiv behandeln. Die meisten Menschen mit Plaque-Psoriasis und Acne inversa führen daher ein normales Leben und üben auch ihren Beruf weitestgehend unbeschwert aus. Stellt Sie Ihre Erkrankung trotzdem einmal vor Herausforderungen, finden sich in der Regel Wege und Lösungen, um Ihren Arbeitsalltag an Ihre Bedürfnisse anzupassen.

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Welche sozialen Leistungen stehen Ihnen während der Ausbildung oder des Studiums zu?

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