Lieben

Zeit für Gefühle, die unter die Haut gehen

Sie wünschen sich eine liebevolle Partnerschaft und ein erfülltes Sexleben? Gereizte, brennende oder juckende Hautstellen können die Lust auf Nähe und Intimität ausbremsen. Sichtbare Symptome einer chronischen Haut-Erkrankung können auch Ihr Selbstbewusstsein stark beeinflussen. Nur Mut: Es gibt gute Gründe, der Liebe eine Chance zu geben.

Anfassen, bitte!

Ob ein warmer Händedruck, eine liebevolle Umarmung oder zärtliches Streicheln: Als Patient mit einer chronischen Haut-Erkrankung kann es einiges an Überwindung kosten, Berührungen zuzulassen. Diese spielen jedoch nicht nur im Alltag eine wichtige Rolle, sondern haben auch einen erheblichen Einfluss auf das Wohlbefinden. Für die kindliche Entwicklung ist regelmäßiger Körperkontakt lebenswichtig. Auch als Erwachsener spenden liebevolle Berührungen Nähe und Geborgenheit. Nehmen sich zwei vertraute Menschen fest in den Arm, ist das Balsam für Körper und Seele. Die tiefen Gefühle, die bei solch einer Umarmung entstehen, stärken die emotionale Bindung und machen nachweislich glücklich. Intime Stunden miteinander zu verbringen bedeutet also auch, emotionale Nähe zuzulassen und zu fördern. Dabei reduzieren die intensiven Berührungen auch Stress und unterstützen das Immunsystem.

Nehmen Sie sich Zeit für intime Stunden

Vor allem während einer aktiven Krankheitsphase wollen oder können Sie manchmal nicht einmal an Berührungen und Intimitäten denken? Keine Sorge: Das ist völlig normal und kein Grund, sich völlig aus der Beziehung zurückzuziehen. Versuchen Sie sich während dieses Zeitraums stets klarzumachen, dass diese Tage auch wieder vorbeigehen. Gemeinsam mit Ihrem Partner können Sie nach erotischen Alternativen suchen, die Ihre Sinne anregen. Lassen Sie zum Beispiel ein warmes Bad ein und massieren Sie sich gegenseitig. Das entspannt und schafft eine vertraute Atmosphäre.

Wenn Sie sich bei dem Gedanken, nackt zu sein, unwohl fühlen, können Sie das Licht etwas dimmen und zum Beispiel mit Kerzen für eine romantische Stimmung sorgen.

Um Ihre Haut während des Sex‘ zu schonen, können Sie kleine Hilfsmittel, wie ein pH-hautneutrales Gleitgel, verwenden. Achten Sie dabei aber unbedingt auf die Inhaltsstoffe. Um Hautirritationen bei der Intimrasur zu vermeiden, können Sie die Haare mit einem Trockenrasierer trimmen. Wenn weitere Hautstellen, wie zum Beispiel Ihre Knie, betroffen sind, können Sie Kissen und Polster verwenden, um Ihre Haut vor Reizungen zu schützen.

Suchen Sie das offene Gespräch

Sprechen Sie mit Ihrem Partner offen über Ihre Sorgen und Bedürfnisse. So kann er Ihre Situation verstehen und auf Sie eingehen. Wenn es Ihnen schwer fällt, mit Ihrem Partner über Themen wie Sex und Intimität zu sprechen, können Sie einen Fachmann, wie beispielsweise einen Sexualtherapeuten, zu Rate ziehen. Gemeinsam können Sie Sorgen und Missverständnisse aus dem Weg räumen und Lösungen für Ihre individuelle Situation finden. Mehr dazu lesen Sie in dem Kapitel zum Thema Partnerschaft.

Lassen Sie sich ärztlich beraten

Wenn Symptome im Intimbereich Ihre Lust hemmen, scheuen Sie sich nicht, Ihren Arzt anzusprechen. Gemeinsam können Sie die geeignete Therapie besprechen, um Ihre Beschwerden zu lindern und die Symptome langfristig zu kontrollieren. Fällt es Ihnen schwer, offen mit Ihrem Arzt zu sprechen? Dann können Sie eine Person Ihres Vertrauens zu dem Termin mitnehmen, die Sie in dem Gespräch unterstützt.

Gemeinsam statt einsam

Scham und Unsicherheit können dazu führen, dass Patienten mit einer chronischen Haut-Erkrankung lieber allein bleiben und auf Hilfe von außen verzichten. Sind auch Sie ein Einzelkämpfer? Schwierige Situationen alleine zu meistern, ist bemerkenswert, aber oft unnötig. Suchen Sie sich Verbündete: Verteilt auf viele Schultern wird die Last kleiner.

Weitere emotionale und fachliche Unterstützung können Sie in Selbsthilfegruppen erhalten. Dort können Sie sich mit Menschen austauschen, die Ihre Erkrankung und die damit verbundenen Herausforderungen verstehen.

Ihre Erkrankung ist weder ansteckend noch das Ergebnis einer mangelnden Hygiene. Viele Menschen wissen das jedoch nicht und haben sich womöglich noch nie mit einer chronisch-entzündlichen Hauterkrankung auseinandergesetzt. Wie Sie souverän mit Ihrer Erkrankung umgehen, können Sie auch mit einem Psychologen erarbeiten. Positiver Nebeneffekt: Mit Reduktion des emotionalen Stress' eliminieren Sie auch einen Trigger für Krankheitsschübe.

Unbeschwert mit der richtigen Verhütung

Kondome können vor sexuell übertragbaren Krankheiten schützen. Bei einer Therapie mit biologischen Arzneimitteln ist es besonders wichtig, eine sichere Verhütungsmethode zu wählen. So können Sie das Risiko einer Infektion minimieren und intime Stunden ganz entspannt genießen.

Wahre Schönheit kommt von innen

Was klingt wie ein angestaubter Kalenderspruch, wurde 2014 von einer Studie der Huazhong University of Science and Technology belegt: Menschen mit einer positiven Einstellung wirken attraktiv. Sie können sich also getrost von sämtlichen Schönheitsidealen lossagen. Was wirklich zählt, ist Ihre einzigartige Persönlichkeit. Wenn es Ihnen schwer fällt, offen auf andere Menschen zuzugehen, können Sie die nachfolgenden Tipps ausprobieren. Wichtig dabei ist, dass Sie sich nicht unter Druck setzen: Selbstvertrauen ist ein Prozess und entsteht nicht von heute auf morgen.

  • Ertappen Sie negative Gedanken auf frischer Tat. Immer wiederkehrende negative Gedanken können zu einer regelrechten Negativspirale führen. Wenn Sie sich den ersten schlechten Gedanken, der in Ihren Kopf kommt, bewusst machen, können Sie diesen durch einen positiven ersetzen.
  • Geben Sie positiven Impulsen einen Raum. Nehmen Sie stärkende Worte wie Komplimente oder Lob an und halten Sie sie schriftlich auf einem kleinen Zettel fest. Diesen können Sie sich anschließend an Ihren Spiegel kleben und darauf schauen, wenn Sie Selbstzweifel haben.
  • Schließen Sie Frieden mit Ihrer Haut. Als größtes Organ fungiert Ihre Haut als eine Art Bodyguard, der Sie vor äußeren Eindringlingen schützt. Äußere Reize, wie zum Beispiel Druck oder Temperaturunterschiede, nehmen Sie dabei über Sinneszellen wahr. Fahren Sie einmal mit Ihren Fingern über eine gesunde Hautpartie und nehmen Sie die Berührung bewusst wahr. Versuchen Sie, Ihre Haut als Freund zu betrachten, durch die Sie auch schöne Momente und sanfte Berührungen wahrnehmen können.
  • Führen Sie ein Tagebuch. Viele Menschen neigen dazu, negative Erlebnisse viel intensiver wahrzunehmen als positive. Daraus resultiert häufig schlechte Laune am Ende des Tages. Um diesem Prozess entgegenzuwirken, können Sie ein Dankbarkeits-Tagebuch führen. Schreiben Sie dazu jeden Abend ein oder mehrere gute Dinge auf, die Ihnen an diesem Tag passiert sind. So können Sie trainieren, Ihre Gedanken zu kontrollieren und auch negativen Situationen etwas Positives abzugewinnen.

Tipps für die Liebe mit chronischer Haut-Erkrankung

Eine liebevolle Beziehung macht glücklich und spendet Kraft. Denn gemeinsam lässt sich das Leben viel leichter meistern als allein. Eine chronische Haut-Erkrankung steht einer erfüllten Partnerschaft in der Regel nicht im Weg. Und auch bei der Partnersuche zählen meist andere Faktoren als ein perfektes Hautbild.

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Was erleichtert das Arbeitsleben mit einer chronischen Haut-Erkrankung? Tipps und Tricks

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