Bei der Uveitis finden sich so einige Mythen und Auffassungen. Doch sind sie alle wahr? Oder haben sich auch einige falsche Vorstellungen rund um die Augen-Erkrankung eingeschlichen? Finden Sie es heraus!
Unter dem Sammelbegriff Uveitis fassen Mediziner verschiedene Erkrankungen im Inneren des Auges zusammen. Bei allen liegt eine Entzündung der mittleren Augenhaut (Uvea) vor. Etwa 10.000 Menschen erkranken in Deutschland jedes Jahr an einer Uveitis.
Auch wenn eine Uveitis besorgniserregend aussehen kann, ist die chronisch-entzündliche Form nicht ansteckend. Sie wird durch eine Fehlreaktion des Immunsystems ausgelöst. Allerdings können andere Uveitis-Erkrankungen durchaus durch Keime ausgelöst werden. Zudem kann sie leicht mit einer Bindehautentzündung verwechselt werden (siehe Mythos 3).
Häufig wird eine Uveitis mit einer Bindehautentzündung verwechselt. Denn das Auge ist bei beiden Erkrankungen stark gerötet. Im Gegensatz zur Uveitis ist die Bindehautentzündung allerdings meist harmlos – dafür aber hoch ansteckend. Suchen Sie deshalb bei geröteten Augen unbedingt einen Augenarzt auf und lassen Sie abklären, welche Ursache dahintersteckt.
Leider können bereits Kinder an einer Uveitis erkranken, sie machen 5 bis 10 % aller Erkrankten aus. Die Uveitis wird häufig erst bei einer Routineuntersuchung festgestellt. Da Kinder häufig nicht äußern, wenn sich ihr Sehen verschlechtert. Die Ursachen für eine Uveitis bei Kindern sind u. a. juvenile idiopathische Arthritis (JIA), ankylosierende Spondylitis sowie Viren oder Bakterien.
Eine Uveitis kann verschiedene Ursachen haben. Sie kann etwa durch Viren, die ins Auge gelangen und eine Entzündung hervorrufen, ausgelöst werden. Aber auch rheumatische Erkrankungen sind oftmals Auslöser für eine Uveitis. Weitere Grunderkrankungen, mit denen eine Uveitis einhergehen kann, sind z. B. Multiple Sklerose, Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa. Auch Pilze, Bakterien oder Parasiten können eine Uveitis verursachen. Manchmal lässt sich allerdings keine Ursache für die Erkrankung feststellen.
Bitte setzen Sie niemals Ihre Medikamente ab, ohne vorher mit Ihrem Arzt gesprochen zu haben. Das gilt nicht nur bei einer Uveitis, sondern auch für alle anderen Erkrankungen. Eigenmächtiges Absetzen kann zu einem Rückfall bzw. einem erneuten Krankheitsschub führen. Halten Sie immer Rücksprache mit Ihrem Arzt, das vergrößert die Wahrscheinlichkeit, die Uveitis unter Kontrolle zu behalten.
Die chronisch-entzündliche Uveitis ist tatsächlich nicht heilbar. Doch mit einer rechtzeitigen und wirksamen Therapie kann einem schweren Verlauf in der Regel vorgebeugt werden. So können Sie trotz einer Uveitis ein selbstbestimmtes, aktives Leben führen.
„Hast du die Nacht durchgefeiert, oder warum sind deine Augen so rot?“ Sicher haben auch Sie schon mal so einen dummen Spruch zu Ihrer Uveitis gehört. Im Alltag auf Unverständnis oder ausgrenzende Klischees zu treffen, kann für Menschen mit einer chronischen Erkrankung sehr verletzend sein. Oft stecken Vorurteile und Halbwissen dahinter. Mit den folgenden Tipps können Sie unsensiblen Äußerungen souverän begegnen.
Führen Sie sich vor Augen, wie gut Sie Ihr Leben mit der Erkrankung meistern, denn Ihre Erkrankung ist chronisch und begleitet Sie auch zukünftig. Seien Sie stolz auf sich und alles Erreichte. Ein positives Selbstwertgefühl strahlt auch nach außen aus und macht sie weniger angreifbar.
Unbedachte Äußerungen von Ihrem Partner, Freunden oder Angehörigen zu Ihrer Erkrankung können besonders tief treffen. Doch gerade bei Ihren Liebsten haben Sie auch die besten Chancen, durch offene Gespräche viel zu bewirken.
Uveitis ist eine komplexe und seltene Autoimmunerkrankung und daher wenig bekannt. Zudem wird sie oft mit anderen Augen-Erkrankungen, wie einer infektiösen Bindehautentzündung verwechselt. Werden Sie Uveitis-Botschafter: Versuchen Sie, wichtige Fakten selbst so gut zu verstehen, dass Sie sie anderen in einfachen Worten erklären können. So können Sie auch Nicht-Betroffenen verständlich machen, worunter Sie – und viele andere Betroffene ebenso – leiden. Klären Sie Ihre Mitmenschen auf: „Oh, das glauben viele, wahr ist aber vielmehr …“
Dumme Sprüche können unsere Gefühle verletzen. Die Reaktion darauf fällt meist sehr emotional aus: Einige starten wütend einen Gegenangriff, andere ziehen sich verletzt zurück. Beide Strategien führen oft in eine Sackgasse und verfestigen nur die Fronten. Versuchen Sie stattdessen ruhig zu bleiben. So können Sie Vorurteile widerlegen und kommen miteinander ins Gespräch. Häufig steckt nämlich hinter unbedacht geäußerten Worten einfach nur Unwissen statt böser Absicht. Denn mal ganz ehrlich: Ist es Ihnen noch nie passiert, dass Sie einem ewigen Single gut gemeinte Tipps für die Partnersuche gegeben haben oder jemandem mit Übergewicht mehr Disziplin beim Essen empfohlen haben? So bleiben Sie cool:
Dumme Sprüche treffen Sie oft unvorbereitet und machen Sie sprachlos? Ist die nervige Situation vorbei und Sie kommen langsam wieder zur Ruhe, dann fallen Ihnen wahrscheinlich ein paar gute Antworten ein. Die sind ein guter Anfang, um sich auf zukünftige ähnliche Situationen vorzubereiten. Wappnen Sie sich mit guten Kontern vor neuen Attacken und trainieren Sie Ihre Schlagfertigkeit.
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