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Ich bin vor rund 10 Jahren an Morbus Crohn erkrankt. Nach mehreren perianalen Abszessen mit Fistelbildung, Cortisontherapie und etlichen weiteren Medikamenten, kam es zwei Mal zum paralytischen Darmverschluss. In dieser langen Leidenszeit haben folgende Symptome mein Leben bestimmt:
Ich konnte nicht wie jeder gesunde Mensch einfach mal weggehen, hatte Angst, nicht schnell genug zur Toilette zu kommen (bis zu 20 Mal täglich im Schub), an Essen außerhalb der eigenen vier Wände war nicht zu denken. Isolation, Schwäche, extreme Müdigkeit, Gelenkschmerzen und Gewichtsverlust haben mein Leben bestimmt.
Im Januar 2016 entschied man sich zur Entfernung des terminalen Ileums – rund 30 cm Darm. Erst in der anschließenden Reha lernte ich viel über die Krankheit, Ernährung und Sport und konnte wieder neue Kraft schöpfen. Zurzeit kann ich mein Leben wieder zum größten Teil selbst bestimmen. Dennoch habe immer wieder mit Schüben zu kämpfen. Mittlerweile bin ich ein kleiner Profi im Umgang mit der Erkrankung. Leichter wird es dennoch nicht.
In meiner Freizeit unternehme ich viel mit meiner Familie. Letztes Jahr haben wir das Wandern für uns entdeckt. Natürlich immer gut im Voraus geplant.
Meine Leidenschaft ist der Radsport. Ich fahre jedes Jahr zwischen 3.000 und 5.000 Kilometer mit dem Rennrad. An den Tagen, an denen es mir nicht so gut geht und ich durch den Morbus Crohn bedingt Gelenkschmerzen habe, steige ich auf das E-Mountainbike um. Es tut mir unglaublich gut, mich zu bewegen. Ein Gefühl von Freiheit und raus aus der Isolation.
Ich möchte Euch mit auf den Weg geben - Das Leben ist keine Gerade. Es geht immer wieder Berg auf und Berg ab, wie beim Wandern oder Radfahren. Wichtig ist, den Kopf oben zu behalten und positiv zu bleiben – Weil das Leben Spaß macht!
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