Gesellschaftliche Akzeptanz - Herausforderungen einer unsichtbaren Krankheit

Wenn Symptome von außen nicht zu sehen sind

Lesezeit ca. 2 Min.

Ich bin unsichtbar krank. Ich bin jung, sportlich und es reicht dennoch nicht aus, dass ich jeden Tag mit Schmerzen, Müdigkeit und Einschränkungen zu kämpfen habe – Nein, als chronisch kranker Mensch habe ich auch oft mit Vorurteilen zu kämpfen, muss mich in meinem Bekanntenkreis regelmäßig rechtfertigen und Aufklärungsarbeit leisten.

Zur Verdeutlichung nenne ich dir ein paar Beispiele: In den öffentlichen Verkehrsmitteln setze ich mich oft hin, wenn ich unter einem akuten Schub leide. Denn langes Stehen ist unglaublich kräftezehrend und schmerzhaft. Nun kommt eine Person mit einer „visible Illness“ (= sichtbaren Erkrankung) – zum Beispiel auf Krücken. Doch je nachdem wie schlecht es mir geht, stehe ich nicht von meinem Platz auf und biete diesen an. Denn ich kann es einfach nicht. Die Folge sind skeptische Blicke oder sogar offene Anfeindungen. Doch ich möchte fremden Menschen in der Öffentlichkeit natürlich nicht meine ganze Krankheitsgeschichte erzählen müssen.

So schlecht kann es dir doch gar nicht gehen, oder?
Weil ich jung und aktiv bin und somit dem absoluten Stereotyp einer leistungsfähigen Person inmitten der Gesellschaft entspreche, kam es auch schon vor, dass mich Nicht-Betroffene und sogar Ärzte auf Social Media oder in der Zeitung fanden und kontaktierten. Sie sagten mir, dass es mir so schlecht nicht gehen könne, wenn ich noch Klimmzüge schaffe. Dass ich seit einigen Jahren kein einziges Mal meinen Unterkörper trainiert habe oder oft im Bett liege, überhörten die meisten. Denn natürlich feiere ich lieber meine Erfolge, anstatt meine täglichen Kämpfe und Niederlagen gegen meinen Rivalen „Rheuma“ ins Netz zu stellen.

Aber kann man das anderen verübeln? Jein! Jeder Mensch hat Vorurteile und kann sich davon nicht gänzlich frei machen. Und doch: Ein freundlicher Hinweis oder Nachfrage, ein offenes Ohr, ein Blick über den Tellerrand und eigene Reflektion würde ich mir trotzdem wünschen. Ich bin rein charakterlich ein Mensch, der lieber anpackt, anstatt zuzusehen. Ein Mensch, der alles tut, was (noch) möglich ist. Denn ja, ich habe Schmerzen, aber ich will trotzdem mein Leben leben und schöne, spannende Dinge erleben! Ich laufe, solange es möglich ist, lieber ohne Gehstützen! Nutze gute Tage, um Sport zu machen und trainiere die Teile meines Körpers, die nicht wehtun! Und ich versuche, anderen Mut zu machen, anstatt meinen Mund zu halten!

Aus diesem Grund möchte ich dir Folgendes mit auf den Weg geben:

  1. Jeder Mensch fechtet unsichtbare Kämpfe aus (nicht nur chronisch Kranke)! Also sei immer freundlich und rücksichtsvoll.
  2. Frage lieber einmal mehr nach, bevor du andere verurteilst!
  3. Nutze deine guten Tage und lebe dein Leben! Auch wenn dich deine (unsichtbare) Krankheit und Schmerzen manchmal zurückwerfen.

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Lynne Blog
Hi, ich bin Lynne,

geboren 1995 und habe Morbus Bechterew!

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Lynne

HI, ICH BIN LYNNE, GEBOREN 1995 UND HABE MORBUS BECHTEREW!

Vor ungefähr fünf Jahren wurde bei mir nach unzähligen Arztbesuchen die Erkrankung Morbus Bechterew diagnostiziert. ...

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